Eigentlich war der Plan den 5 jährigen Long Term Support von Ubuntu 12.04 (Precise Pangolin) auf meiner Power-Workstation bis zum Ende auszukosten. Doch das Samsung Handy lies sich auf 12.04 trotz LTSEnablementStack nicht richtig mounten. Auf den neueren Android Handys wird schon seit einiger Zeit der Flash-Speicher nicht mehr als Massenspeicher gemountet, sondern mit dem Media Transfer Protocol (MTP).
Und genau dieses Protokoll verhält sich, zumindest was das Samsung Galaxy S6 angeht, sehr gut bei 14.04 (Trusty Thar) und sehr schlecht (kaum brauchbar) bei 12.04
Nach Abwägung der Alternativen – man hätte auch eine 3rd Party SW für den Zugriff auf das Handy via MTP einsetzen können – habe ich mich dann doch für den Distributionsupgrade auf 14.04 entschieden. Nach Ausführung des Kommandos
sudo do-release-upgrade
und dem Befolgen einiger Anweisungen und Beantworten einiger Fragen wurde das Upgrade in ca. 90min. absolut zuverlässig ausgeführt. Die Art und Weise, sowie die Stabilität erinnert einen sehr stark an Major-Versions Upgrades unter Sun Solaris.
Bei Abweichungen der Standard Konfigurationsfiles im Gegensatz zu den gerade aktuell gültigen kommt die Nachfrage, ob das File ersetzt oder behalten werden soll. Wenn man seine Konfiguration behält wird die neue Standardkonfiguration mit einer Endung a la „.dist“ angelegt, bspw.
/etc/logrotate.de/postgresql-common
wurde behalten, die neue Standardkonfiguration wurde unter
/etc/logrotate.de/postgresql-common.ucf-dist
abgelegt. Im anderen Fall – die aktuelle Konfiguration wurde durch die neue Standardkonfiguration ersetzt, verbleibt die aktuelle im System unter bspw.
/etc/NetworkManager/NetworkManager.conf.dpkg-old
Bei einem LTSEnablement Stack Upgrade innerhalt eines Ubuntu 14.04 Systems, sollte man – sofern man auch 32bit Pakete noch im Einsatz hat – den Multiarch Desktop Ansatz wählen:
sudo apt-get install –install-recommends linux-generic-lts-vivid xserver-xorg-core-lts-vivid xserver-xorg-lts-vivid xserver-xorg-video-all-lts-vivid xserver-xorg-input-all-lts-vivid libwayland-egl1-mesa-lts-vivid libgl1-mesa-glx-lts-vivid libgl1-mesa-glx-lts-vivid:i386 libglapi-mesa-lts-vivid:i386
Beim Neustart stürzte allerdings der Desktop immer ab. Grund war eine fehlerhafte Implementierung des Broadcom WLAN Teibers. Ubuntu Hilfeseiten bringen einem dann schnell auf den Trichter. Das Paket
bcmwl-kernel-source_6.30.223.248+bdcom-0ubuntu0.1_amd64.deb
muss durch ein neueres Paket, namens
bcmwl-kernel-source_6.30.223.248+bdcom-0ubuntu0.2_amd64.deb
ersetzt werden. Ab Kernel 3.19 wird dieses Paket benötigt. Auch wenn der Name des Pakets „source“ beinhaltet, wird durch einen Post-Install Schritt der Source übersetzt und das Modul sofort eingeladen.
Zum Glück hatte ich auf dem Rechner noch einen dummy-Account, der beim Einloggen nicht sofort Netzwerkaktivitäten triggerte, so dass mir Zeit blieb die Funknetzwerkschnittstelle auszuschalten und das Paket händisch (USB-Stick) zu erneuern.