Synchronisation der Favoriten in Apple Loops

Das Synchronisieren von Digital Audio Workstation Einstellungen zweier Macs ist alles andere als einfach.
Es ist ein Fortschritt, dass GarageBand und Logic Pro X einen gemeinsamen Datenstand benutzen, die Dokumentation wie das technisch passiert ist allerdings mangelhaft. weswegen hier ein bisschen Licht in das Dunkel gebracht werden soll.

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Neue Midi Configuration auf macOS 10.15 lässt sich nicht anlegen

Wer auf macOS 10.15 – alias Catalina – in der Audio-Midi-Setup Applikation des Betriebssytems unter dem Punkt MIDI-Studio einblenden eine neue MIDI Configuration anlegen will, wird sich wahrscheinlich mit folgendem Fenster auseinandersetzen müssen, dass leider ewig in diesem Zustand verharrt.

MIDI Studio - Neue Konfiguration
Fensteransicht, nach dem Anwählen einer neuen Konfiguration

Der Fehler scheint eine Abhängigkeit zu der gewählten Systemsprache zu haben.

Der Workaround ist nämlich, temporär in den Systemsettings English als Primärsprache anzuwählen, den Rechner neu zu starten, den Menüpunkt nun in einer englisch-sprachigen Umgebung zu starten und die Aktion durchzuführen, was anstandslos klappt.
Danach kann man wieder zu Deutsch als Primärsprache wechseln.

Der Bug wurde Apple unter FB7666869 gemeldet.

Tagging ID3v2 in mp4 (Musik)Videos

Bei mp3 Musiksammlungen ist es schon sein 2 Jahrzehnten üblich die Metainformationen über Künstler, Albumname etc. in dem sog. ID3v2 Format zu speichern. Tagging Editoren können diese Metainformationen jederzeit ändern.

Falls die Musiksammlung mit Musikvideos bereichert wird, kommt natürlich die Frage auf ob diese Dateien dann ebenso getaggt (mit Metainformationen versehen) werden können.
Prinzipiell hängt das erstmal mit dem Containerformat zusammen in der das Video eingebettet ist. Falls dies ein MPEG-4 Container ist, dann funktioniert das Prinzipiell. MPEG-4 Container (Part 14) erkennt bspw. an an den Dateisuffixen

  • mp4
  • m4a
  • m4p
  • m4b
  • aac

Die Liste ist sicher nicht vollständig. Dateien mit diesen Containertyp können Video- aber auch Audiodaten enthalten. Vor allem Apple benutzt dieses Format schon seit längerem – aber auch andere Anbieter stellen z.B. Musikvideos in diesem Format zur Verfügung – also alles bestens?

Werkzeuge zum taggen

Ale erstes benötigt man erstmal ein Programm zum taggen. Ein sehr professioneller, proprietär und kostenpflichtig, Tagger ist Jaikoz  – der kann aber dieses Format nicht mit ID3v2 tags versehen.
Was unter aber unter Linux normalerweise funktioniert ist ein Taggen mit easytag – das Standardwerkzeug zum Taggen des Gnome Desktops (funktioniert selbstverständlich auf allen Linux Desktops).
Normalerweise heißt in diesem Zusammenhang, dass der Audiostream innerhalb des MPEG-4 Containers mit MPEG AAC Audio kodiert ist – was bei Musikvideos nicht unüblich ist.

Aufnahme in eine Bibliothek

Hier sind wir beim noch größeren Problem angelangt. Zwei Bibliotheken

  • Rhythmbox (unter Linux)
  • Samsung Audio Player (auf Android)

ignorieren diese Dateien vollständig. Dagegen bindet

  • Clementine (unter Linux)

diese Dateien mit ein und spielt dann nur den in der Datei enthaltenen Audiostream ab (ignoriert den Videostream).
Hoffnung hätte ich gerne in KODI – das plattformunabhängige Multimediacenter  – dort wird diese Datei aber in der Musiksammlung komplett ignoriert.
Die Videosammlung kann sie aufnehmen, aber die enthaltenen Tags nicht auswerten – was sich allerdings ab Version 18 laut diesem Wikieintrag  ändern soll.

Das ist Situation im Mai 2018 – Dinge ändern sich beständig aber nicht so schnell wie landläufig erwartet oder geglaubt wird.

POPM – Song Rating in ID3v2 eingebettet

Prinzipiell bin ich ein großer Fan von der Technik, möglichst alle Metadaten eines Songs direkt in diesen einzubetten. Dazu gehört nicht nur Artist, Title, Erscheingungsjahr, usw., sondern auch Cover und eventuell auch der Songtext.
Da dies über die letzten 10 Jahre gut funktionierte und die (Lese-) Unterstützung von Programmen sich stetig verbesserte wagte ich einen Anlauf das Song-Rating einzubetten, um bei verschiedensten Playern schneller zu meinen Lieblingssongs zu kommen (Stichwort: POPM frame in ID3v2)

Auch wenn der Ansatz valide ist – der grundlegende Gedankenfehler ist, dass diese Information im Gegensatz zu allen anderen nicht mehr objektiv, sondern subjektiv ist. Spätestens wenn man die Musiklieder in der Familie teilt, kommt es zu „Inkonsistenzen“.

Die Kurzfassung – mein zukünftiger Ansatz – ist es auf diese Möglichkeit zu verzichten und möglichst nur noch einen plattformübergreifenden Musicplayer zu verwenden, in meinem Fall KODI, dessen Datenbank pro User aufgebaut werden kann und auf die wiederum unterschiedlichste Instanzen (von verschiedenen Computern) zugreifen können. KODI – wie fast alle anderen Player oder Mediazentralen auch – die Bewertung in die Datenbank.

Natürlich gibt es auch eine Langfassung des Themas und die ganze Story liest sich folgendermaßen:
Der ID3v2 Standard sieht im POPM frame vor, neben einem Rating, dass von 1 (worst) bis 255 (best) reicht, eine Email Adresse voranzustellen um das Rating einem User zuzuordnen, was bedeutet, dass es dort mehrere Einträge geben könnte.

Leider ist mir bis heute kein einziges Programm bekannt, dass diese Zuordnung zu einem User lesen, geschweige denn schreiben könnte. Es würde auch bedeuten, dass eine Personalisierung durch die Email Adresse den Programmen bekannt sein müsste.

Diesen Ansatz kann man also zumindest heute, wahrscheinlich auch zukünftig, vergessen. Viele Player können hingegen den POPM frame auslesen, darunter KODI, iTunes und Windows Media Player, u.v.m.
Hier kommt allerdings schon das nächste Problem – fast alle Programme haben ein 0-5 Star Rating System implementiert, auf das der POPM Wert von 1-255 umgerechnet werden muss. Und genau verhält sich im Detail bspw. KODI (orientiert sich an MediaMonkey) anders als Windows Media Player (Einzelheiten siehe hier). Ganz aus der Reihe tanzt iTunes, welches ein Rating Wert von 0 (worst) bis 100(best) erwartet. Würde man daher für iTunes taggen, könnte man die dargestellte Bewertung bei fast allen anderen Playern vergessen.

Allerdings muss man erstmal ein Programm finden, welche die vergebene Bewertung (1-5 Stars) dann in die ID3v2 Metainformationen reinschreibt (anstatt in eine separate Datenbank wie bspw. Kodi). Aus gutem Grund macht das fast kein Programm. Der Windows Explorer neuerer Bauart scheint es wohl zu machen und hält sich wie üblich überhaupt nicht an die Spezifikation, denn das für die Email Adresse vorhergesehene Feld lautet („Windows Media Player 9 Series„).
Ein sehr gutes Programm zum Erstellen von ID3v2 Informationen ist definitiv Jaikoz. Dieses Schweizer Taschenmesser kann alles – auch POPM schreiben und bietet im Einstellungsdialog gleich ein Auswahlfeld an für welche „Ratingphilosophie“ man sich entscheiden möchte.

Einstellungsdialog_Jaikoz

Lässt man die Standardeinstellung iTunes, so wird der POPM frame folgendermaßen erzeugt.

POPM (Popularimeter): no@email, counter=0 rating=100

Bei der Einstellung MusicMonkey sieht es hingegegen folgendermaßen aus:

POPM (Popularimeter): no@email, counter=0 rating=255

Die Ausgabe wurde mittels dem Linux Kommandozeilentool id3v2 erstellt. Auch hier wird übrigens die Email Adresse zur User Identifizierung ad absurdum geführt – allerdings spezifikationsgemäß 🙂
Es kann nochmal in aller Pracht bewundert werden, welche Grube man sich gräbt, wenn man sich auf das Schreiben von POPM frames einlässt. Besser man lässt die Finger davon.

Apogee Duet

Nicht nur für die Musikproduktion, sondern auch für simple HIFI-Wiedergabe bestens geeignet ist das portable Audio Device duet der kalifornischen Audio Schmiede Apogee.

Apogee Duet

Alle In- und Outputs (ausser Kopfhörer) laufen über ein Brake-Out Kabel. Die Line Outputs haben -10 dBV und ergeben einen wunderbaren Klang – die D/A Wandler gehören der Oberklasse an.

Zwei hochohmige Instrumenteneingänge sowie 2 symmetrische XLR Eingänge (wahlweise +4dBu für Profi- und -10 dbV für Consumergeräte) mit dazuschaltbarer Phantomspeisung gehören zum Eingangsreportoire.

Der grosse Drehknopf kann entweder Ein- / Ausgangspegel oder die Lautstärke regeln. Daneben kann er aber auch noch mit bis zu 4 MIDI Informationen (MIDI – Drehregler) bestückt werden. Das Umschalten dieser Funktionalität erfolgt durch Drücken des Knopfes.

Das Design aber auch die Bedienung, sowie die beigelegte Mixer Software ist schlicht und einfach genial. Apogee konzentriert sich auf das wesentliche und lässt daher unwesentliche Dinge weg (siehe link).

rulefile für streamripper

Wer bspw. den AF.HM shoutcast stream mittels streamripper aufnimmt, wird anfangs keinen Spass haben, denn alle paar Minuten wird das mp3 file unterbrochen durch ein

Next on Air – ….

file, da der stream diese Information als Titelinformation sendet. Ein kleines sog. rulefile für streamripper erzwingt diese spezielle Titelinformation zu ignorieren. In dieses File muss dann folgende Zeile:

m/^Next on Air:/e

m bedeutet matching rule und e bedeutet verwerfen (drop). Beim nächsten Start mit:

streamripper -w mein_rulefile

wird streamripper den ganzen schönen Mix aufnehmen.

GarageBand 08

Mit der neuen Version iLife08, die jedem Mac beiliegt, ist auch GarageBand auf Version 08 (von 4) erhöht worden. Im Gegensatz zum Update von Version 2 auf 3 gibt es diesmal Neuheiten für Musiker die sehr nützlich sind. Sie werden auf einer iLife Apple Website kurz dargestellt.

Ich habe 4 davon getestet:

  • Multitracking

Funktioniert ganz einfach – einfach die Aufnahmezeit mit dem gelben Loop-Balken einstellen und auf Record gehen. Nach jedem Durchlauf fängt er wieder von vorne an, ohne den letzten zu löschen. Wenn man die Aufnahme beendet kann man aus einen der Varianten wählen.

Genial, aber mit kleinen Kinderkrankheiten. Falls die Aufnahmespur (geloopter Bereich) nur ein wenig in einen nachfolgenden Bereich ragt, auch wenn der an dieser Stelle noch keine Audio/MIDI Informationen hat, wieder dieser nach einem dubiosen Algorithmus verlegt. Falls man diese Verlegung korrigiert, stürzt GarageBand hin- und wieder ab. Also lieber gleich sauber arbeiten

  • Automatisierte Spuren
GarageBand Automation Bisher konnte man für jede Spur nur die Lautstärke und das Panorama automatisieren (Aufklappknopf Spurinformationen) – jetzt kann man alles automatisieren was der Soundgenerator hergibt.Im Bildschirmfoto werden bspw. die Parameter des Hybrid Basic Generators von GarageBand zur Automatisierung angeboten.Im Falle eines Native Instruments Synthesizers werden bis zu 1000 Controller ID’s angeboten, die im Synthesizer Plugin jeweils einem Reglerelement zugewiesen sind.
Das ganze funktioniert übrigens tadellos.
  • Arrangements

Auch ein nettes Feature. Man kann in einem zusätzlichen oberen Balkenbereich, sog. Arrangements definieren, bspw „Intro“ oder „Refrain“. Diese Zonen kann man dann mit üblichen Methoden zur Bearbeitung verwenden. Beim Kopieren bspw. werden alle Spuren die sich in dieser Zone (Arrangement) befinden mitkopiert.

  • Visual EQ / Frequenzanalyse

GarageBand Visual EQ

Auch dieses Feature bringt GarageBand in höhere Regionen. Der Visual EQ steht jedem Instrument zur Verfügung und kann dort eingestellt werden, wo man auch sonst üblicherweise die AudioUnits einstellt.

In diesem Equalizer kann man in vier Frequenzregionen die Amplituenveränderung einstellen. Das ganze geht elegant mit der Maus.

Der Clou ist die Just-In-Time Veränderung der Frequenzanteile der gerade ausgewählten Spur (hellgraue Linie).

Damit kann man doch recht schnell einen ausgewogenen Frequenzverlauf oder eben auch nicht – wenn anders gewollt – hinbekommen.

Bei den AudioUnits sind mir 2 Änderungen aufgefallen, auch wenn diese eher von Mac OS X anstatt von GarageBand selber bereitgestellt werden.

Beim AUMatrix Reverb ist im unteren Bereiche ein Frequenzfilter hinzugekommen.

Audio Unit: Matrix Reverb

Daneben ist AUPitch zur Veränderung der Tonhöhe dazugekommen.

Audio Unit: Pitch

Alles in allem ein sehr gelungenes Update. Von minimalen Kinderkrankheiten und dem üblichen Übersetzungschaos abgesehen ist es ein größerer Schritt nach vorne.