Ubuntu 12.04 LTS vs. openSUSE

Vorab: Dieser Artikel ist noch in Bearbeitung

Nach fast 13 Jahren SuSE erwäge ich Ernsthaft die ganze Linux Infrastruktur auf Ubuntu zu migrieren. Nachdem ich Ubuntu 12.04 auf einem Laptop bisher zur vollen Zufriedenheit im Einsatz habe, wird allmählich aus der Erwägung Gewissheit.

Die Gründe sind mannigfaltig:

  • openSUSE muß spätestens alle 18 Monate erneuert werden, ein Distributions-Update ist aber immer mit Problemen behaftet und wird bei Änderungen der Major Release (z.B. von 11.x auf 12.x) nicht empfohlen.
    Ubuntu 12.04 hat hingegen 5 Jahre Langzeitsupport.
  • Ubuntu (und nur Ubuntu) bringt das Desktop System Unity mit. Eigentlich müßte man denken: Oh nein, nicht schon wieder ein neues. Tatsache ist aber, dass Unity sehr stabil läuft (vielleicht gerade wegen seiner rudimentären Einstellungsmöglichkeiten), ein durchdachtes Konzept bietet und sich geschmeidig mit der Tastatur steuern lässt.
    KDE hingegen halte ich persönlich für eine der größten Enttäuschung im Open Source Umfeld. Die Versionen 4.x sind bis heute nicht stabilisiert und immer wieder wird Kompatibilität gebrochen. XFCE läuft zwar recht gut, hat aber im Detail auch kleine Problemchen. Eventuell wäre unter openSUSE ein Gnome Desktop die Lösung, aber das Major Update von 2.x auf 3.x schreckte mich ab (wahrscheinlich wegen der schlechten Erfahrungen des KDE Updates von 3.x auf 4.x).
  • Beim Paketmanagement machte ich mir Umstiegssorgen, denn zypper/YaST läuft auf openSUSE seit der Version 11.0 hervorragend. Tatsächlich steht aber apt-get und das Ubuntu Software Center auf 12.04 LTS der Konkurrenz prinzipiell in nichts nach. Die Syntaxunterschiede zwischen zypper und apt-get sind beherschbar, allerding macht zypper einen leicht besseren Eindruck.
    Es scheint aber so, dass die reduzierte Anzahl von Paketquellen bei Ubuntu im Gegensatz zu openSUSE, mehr Stabilität bietet. Hier denke ich vorwiegend an die vielen unterschiedlichen KDE/Qt Repositories bei openSUSE die sich immer wieder in einem inkonsistenten Zustand befinden und daher den simplen Wunsch ein KDE Programm updaten zu wollen, in einen Albtraum verwandeln.
  • YaST mit seinen vielfältigen Einstellungen gibt es unter Ubuntu in dieser Form nicht. Nur leicht komplex angehauchte Aufgaben müssen auf der Kommandozeile erledigt werden. Die Systemsteuerung kennt nur wenige Einstellungen. Diese sind aber einwandfrei aufgearbeitet – außerdem integriert Ubuntu in den Systemeinstellungen auch die Desktopeinstellungen.
    Eine verwirrende Trennung zwischen YaST und den KDE-Systemeinstellungen wie unter openSuSE gibt es unter Ubuntu nicht.

Zu meistern sind strukturelle Unteschiede zwischen openSuSE und Ubuntu, im Detail wären das

  • administrator access: Unter openSUSE wechselt man auf den root account (id:0). Dieser ist unter Ubuntu deaktiviert, man erledigt alle administrativen Aufgaben mit einem sudo Kommando. Dazu muss man natürlich Mitglied der Gruppe sudo sein.
  • user-ID’sUnter Ubuntu kann man zwar auch neue User manuell mit einer User-ID unter 1000 ausstatten, es kommt dann aber zu Komplikationen bswp. bei der grafischen Anmeldung. Gerade im Umfeld von NFSv3 müssen aber die User-ID’s zwangsläufig synchronisiert werden.

2 Gedanken zu „Ubuntu 12.04 LTS vs. openSUSE“

  1. Die Entscheidung steht: in Zukunft Ubuntu.
    Das heisst aber nicht, dass alles bei Ubuntu besser ist. Im Gegenteil, YaST und zypper Paketmanagement sind klare Vorteile bei openSUSE.
    Allerdings sind die Systemintegration (welche Komponenten laufen out-of-the-box) und vor allem Unity klare Pluspunkte bei Ubuntu.

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