Life Cycle of Systems – ISO 12207 im Schatten von ISO 15288

Wer Systeme mit einem hohen Anteil an Software entwirft oder betreut, steht vor großen Herausforderungen das System mit zur Abnahme beim Kunden konsistent (oder im Kosten-, Zeit- und Qualitätsrahmen) zu halten.
Im System Engineering ist ISO 15288 Systems and software engineering – System life cycle processes ein guter Ratgeber. Dort werden in einer Art Baukasten verschiedene Prozesse beschrieben, die man während der Lebenszeit (Life Cycle) auf das zu Zielsystem (System of interest) anwenden kann.
Doch sind diese – allen voran die technischen Prozesse in Kapitel 4 – gut genug wenn die wichtigen Systemelemente (Subsysteme) reine Software (SW) sind?
Theoretisch ja – praktisch vielleicht, es kommt auf das sog. Tailoring an. Es schadet aber nicht, in diesem Fall ISO 12207 Systems and software engineering — Software life cycle processes anzuschauen. Der Titel ist fast der gleiche wie bei ISO 15288 – sie orientiert sich auch stark an diese und gibt dem Leser 2 Möglichkeiten zur Benutzung vor.

  1. Das ganze System ist quasi Software – Man orientiert sich an den IO 15288 Prozessen und adaptiert diese gemäß Kapitel 6 von ISO 12207
  2. Das System besteht nicht nur aus SW – die ISO 15288 bestimmen das System of interest. Wird ein System Element als SW-item identifiziert wird dieses dann mit den Prozessen von Kapitel 7 des ISO 12207 Standards gehandelt. Dort werden 3 neue Prozessgruppen vorgestellt:
    • Software Implementation Processes
    • Software Support Processes
    • Software Resuse Processes

Gerade im 2.Ansatz liegt die Stärke, die überwiegend akzeptierten Vorgehensweisen von ISO 15288 auf die Spezifikas von SW zu übertragen, zumal ISO 12207 sich auch mit der ganzen Sprache eng an ISO 15288 anlehnt.

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