ColorManagement und LUT’s

Die Wirkung auf das Auge muss bestehen bleiben…

..das ist das Ziel von Farbmanagement, wenn Farben von einem Farbmodell in das andere (z.B. vom Bildschirm zum Drucker) oder von einem Gerätefarbraum in einen anderen (z.B. von DSLR zu Monitor) überführt werden.

Beim Farbmanagement gibt es 4 Teilaufgaben :

  1. Gerätecharakterisierung – wass kann das Gerät
  2. Gerätekalibrierung – Geräteigenschaften konsistent halten
  3. Farbumrechnung – Umrechnung in ein anderes Farbmodell
  4. Farbraumanpassung – Umrechnung in einen nicht gleich großen Farbraum

Unter Mac OS X ist ColorSync die Schnittstelle für alle diese 4 Aufgaben. Kalibrierungsprogramme – z.B. Eye-One Match liefern dieser Schnittstelle Daten, wobei Anwenderprogramme wie bspw. Bibble Daten zur Berechnung an diese weitergeben.

Unter Linux existiert leider kein ColorManagement Modul. Punkt 1+2 kann Argyll übernehmen. Punkt 3+4 muss das Anwenderprogramm übernehmen – oder spezialisierte Module wie LCMS von Scribus.

Während unter Mac OS X „installierte“ ICC Profile sofort in die in der Grafikkarte vorhandenen VLUT (Video Lockup Table) installiert werden – muss dies unter Linux mit dem dispwin Kommando manuell geschehen. Diesese legt man derzeit am besten unter:

/etc/X11/xinit/xinitrd.d/

ab. Zu beachten ist, dass mit dem Display Switch „-d“ auch zweite Monitore angesprochen werden können (genauere Hinweise siehe in diesem Artikel). Dies kann oder muss (Intel GMA950  mit LVDS/TMDS Problematik) man bspw. bei Intel Mobile GPU’s, die auch auf Desktops vorkommen, machen. Bei nVIDIA basierten GPU’s geht derzeit kein seperates LUT, was professionelle Multimonitorbildbearbeitung ausschliest. Auch fehlende XRANDR Unterstützung und das löschen des VLUT’s durch nvidia-settings machen sich negativ bemerkbar.

Eine Besonderheit stellen einige professionelle Geräte aus dem Hause EIZO dar. Dieser verfügen über ein Hardware LUT, welches nur durch die mitgelieferte Software ColorNavigator beschrieben werden kann. Dieser liefert zusammen mit dem ICC Profil äussert zuverlässige Ergebnisse – man kann unter Linux hier auch auf das „installieren“ des ICC Profils verzichten.

Abschliessend noch ein kleines selbstgeschriebenes Testprogramm, welches nur ein Bild auf einem wählbaren Monitor ausgiebt. Durch mehrfaches Starten des Programms kann man bei Multimonitorbetrieb die Unterschiede klar sehen.

screenshot.png

Das Programm liegt als Mac OS X und Linux Version, sowie im Source Code bereit

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