NFS auf macOS – typisch Apple

Die Firma Apple ist schlicht und einfach arrogant. Objektiver kann man es nicht ausdrücken.

Jede paar Monate werden Schnittstellen, GUIs und Konfigurationseinstellungen geändert. Alles ohne direkten Nutzen für den Benutzer. Es passt halt ins Konzept der Apple Sekte und wer nicht mindestens die Hälfte seiner privaten Zeit für die phantastischen Neuigkeiten des Apple Universums investiert ist deren nicht würdig.

Eines von unzähligen Beispielen ist der Support für das NFS Protokoll. Damit NFS Client-seitig auf macOS Sierra überhaupt nutzbar ist, müssen Mount Optionen gesetzt werden, was früher mit der GUI NFS mounts in der Applikation Disk Utility möglich war.

Da Apple sein OS allerdings alle paar Monate komplett umkrempelt um in der Design Abteilung keine Langeweile aufkommen zu lassen, gibt es diese Funktionalität nicht mehr. Auf GUI Ebene wählt man nun die GUI Mit Server verbinden in der Applikation Finder an. Ganz easy, ohne lästige Optionen und damit…

…ohne brauchbare Funktionalität. Denn schon seit Jahren ist bekannt, dass Verzeichnisse und Dateien eines NFS mounts im Finder nur dann performant angezeigt werden, wenn die Mount-Option locallocks gesetzt ist.
Um dies auf macOS Sierra zu erreichen, empfielt sich folgendes Vorgehen:

1. in /etc/auto_master den Eintrag /net in der 3.Spalte mit der Option nolocks zu versehen, bspw.
/net -hosts -nosuid,nolocks,locallocks
ACHTUNG: Die Optionen hidefromfinder und nobrowse dürfen nicht gesetzt sein.
2. in /etc/autofs.conf den Eintrag AUTOMOUNTD_MNTOPTS ebenso mit den Optionen nolocks,locallocks versehen.
3. Im Finder erscheint dann unter dem linksseitigen Hostnamen nun auch der Folder net, der allerdings bis dato leer sein dürfte.
4. Dann muss man im Terminal den NFS Share explizit einmal anwählen, bspw. mit
cd /net//
5. Danach erscheint der NFS Share auch im Finder unter net. Diese Gelegenheit benützt man um den Folder auf die linksseitige Favoritenleiste zu legen.

Und das war’s dann….noch nicht ganz. Um die Kompatibilität zu einem Linux-basierendem NFS Server zu gewährleisten (siehe hier und hier) sollte weiterhin Clientseitig auf macOS die mount_nfs Option nfc gesetzt sein, zusammen mit intr um eine Abbruchsignal bei hängendem NFS Server wirksam werden zu lassen, die Datei /etc/nfs.conf würde also folgendermaßen aussehen:

#
# nfs.conf: the NFS configuration file
#
nfs.client.mount.options = intr,nfc

Falls man sich im laufenden Betrieb nicht mehr sicher ist, welche NFS Mount Optionen eigentlich gesetzt sind, befragt man den Client am besten mit

nfsstat -m

Dann sollte dem NFS Client Glück nichts mehr im Wege stehen, oder etwa doch…?

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