UNIXfication

Ein – zumindest mir – neues Schlagwort brachte Jason Perlow in einem blog-Artikel auf zdnet ins Spiel. Im Kern seiner Aussage geht es um eine engere Zusammenarbeit, oder gar ein Merger, von Linux und Solaris zu einem oder DEM neuen UNIX auf GPLv3 Basis.

Relativ kritisch äussert sich Jason über die angebliche „Not invented here“ Attitude der Linux Kernel Entwickler, was einer genaueren Überprüfung aber wohl eher schwer standhält. Knackpunkte speziell bei der Übernahme von Technologien aus der Solaris Welt sind sicher die kollidierenden Lizenzen, da der (open)Solaris Kernel unter CDDL und der Linux Kernel unter GPLv2 steht.

Der Ausweg, dem auch einige SUN Verantwortlichen nicht abgeneigt sind, könnte eine GPLv3 Lizenzierung beider Kernels sein. Damit stellt sich aber die eigentliche Frage, ob nicht beide Kernel langfristig zu einem neuen UNIX verschmelzen sollten.
Aus Sicht von Linus Torvald, dürfte dies keine besonders erstrebenswerte Option sein, denn Linux ist als offenes System konzipiert und mit SUN als eine Art 50% Schwergewicht, dürfte die Balance kaum zu halten sein.
Ein Win-Win Situation könnte meines Erachtens eher dadurch entstehen, dass SUN auf Solaris zugunsten von Linux verzichtet und mit seinen Resourcen direkt den Linux Kernel und ev. eine eigene modifizierte (aber unter GPL lizenzierte) Kernellinie pflegt. Dies wäre ungefähr die Linie die Apple mit seinem von BSD stammenden Darwin Kernel fährt.

Da auch mittel- bis langfristig kein einheitliches und einziges UNIX Betriebssystem zu erwarten – eigentlich auch nicht zu erstreben – ist, wäre zumindest das Aufgehen von Solaris in Linux ein sehr wichtiger Schritt die ganze UNIX Community einen großen Schritt nach vorne zu bringen. Vielleicht soweit, dass in absehbarer Zeit, keiner mehr gezwungen ist ständig und allerorten auf ein zusammengefrickeltes und fragiles Windows System starren zu müssen…

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